Seit 1986 ist diese Lady in fernen Galaxien unterwegs, um als Söldnerin mit Power Beam & Co gefährliche Aliens zu jagen. Und immer wenn sie rief, bin ich ihr verdammt gerne gefolgt. In den letzten Jahren konnte ich Samus Aran in zwei sehr guten Abenteuern begleiten, einmal im November 2021 in Metroid Dread (zur Rezension) und danach im März 2023 in Metroid Prime Remastered (zur Rezension). Sie schürten erneut die Vorfreude auf die Fortsetzung der Saga, die 2017 während der E3 angekündigt wurde: Metroid Prime 4.
Aber dieser vierte Teil stand bekanntlich unter keinem guten Stern. Nintendo war unzufrieden mit der Qualität der Auftragsarbeit (angeblich von Bandai Namco), übte für japanische Verhältnisse ungewöhnlich scharfe Kritik, wechselte 2019 sogar die Entwickler und schenkte erneut den Retro Studios das Vertrauen. Die konzipierten ja schon das erste Metroid Prime. Viele Fans freuten sich und fragten sich, warum man die Texaner nicht gleich beauftragte.
Das lag u.a. daran, dass es hinter den Kulissen zwischen Japanern und Amerikanern knirschte. Das Studio wurde ja 1998 von Nintendo gegründet und Shigeru Miyamoto hatte starken Einfluss auf das Spieldesign des ersten dreidimensionalen Metroid-Abenteuers, das 2002 für GameCube erschien. Seine Ideen wie die damals fortschrittliche, aber im Team umstrittene Ego-Sicht, sowie das Story-, Figuren- und Musikdesign, haben zwar gefruchtet, denn das Spiel wurde zu einem Hit, der sich 2,8 Millionen mal verkaufte - was innerhalb der Reihe übrigens erst viel später von oben erwähntem Metroid Dread überholt werden sollte.
Aber der eigentliche Lead Designer Mark Pacini, der auch an Metroid Prime 2 und 3 federführend beteiligt war, verließ das Studio 2008 u.a. aufgrund des zu starken Einflusses von Nintendo - er gründete im selben Jahr die Armature Studios und hat 2021 als Director an Resident Evil 4 VR gearbeitet. Seine Ex-Kollegen in Texas mussten jedenfalls ohne ihn nochmal komplett neu anfangen und zeigen jetzt erste Spielszenen aus Metroid Prime 4: Beyond, das 2025 für Switch erscheinen soll:
Die Action mitsamt der Musik erinnert sofort an Metroid Prime 3, rein technologisch sieht man gegenüber dem Remastered eher dezente als verblüffende Fortschritte und zum Schluss gibt es einen Ausblick auf die grüne Wildnis des Planeten mitsamt einem in den Himmel ragenden, begehbaren Weltenbaum? Das war natürlich nur ein kurzer Einblick, der kaum Rückschlüsse zulässt.
Ich bin jedenfalls froh, dass es endlich mal etwas Konkretes zu sehen ab, auch wenn diese Premiere im Vergleich zu The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom, das natürlich schon am 26. September für Switch erscheint und etwas radikaler hin zu einem Klon-Baukasten-Puzzler verändert wurde, nicht mit weiteren Fakten versehen wurde. Viele haben ja damit gerechnet, dass Metroid Prime 4 einer, wenn nicht sogar der wichtigste Starttitel für Nintendos kommende Konsole wird. Es sieht so aus, als würde das Action-Adventure der Retro Studios für die gegenwärtige und zukünftige Hardware konzipiert. Es steht weiter in meiner Top 9 kommender Spiele, die ihr zusammen mit Terminen, Gewichtungen sowie dem Schleppnetz unter Kurs findet.
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Ich bin ja auch Riesenfan der Serie, irgendwie hat mich das kalt gelassen. Da hab ich mir ein bisschen mehr erwartet. Ich bin gespannt, ein Metroid in einer Openworld wäre mal was...
Vielleicht will Nintendo die erfolgreiche Vorgehensweise wie bei BOTW kopieren - damals hat es sich gelohnt für die alte und neue Generation zu veröffentlichen.
Auf dem Nachfolger der Switch geht auch sicher noch mehr in Sachen Grafik - wobei mir das nicht so wichtig wäre. Das Gameplay und die Atmosphäre sind hier, auch eine Parallele zu From Software, die wichtigsten Stellschrauben - und auf die bin ich schon sehr gespannt.
Könnte durchaus ein „Abschiedsgeschenk“ für die Switch und ein „Welcome-Titel“ für die Nachfolgerin werden.
Ich freu mich jedenfalls darauf.
Schönen Dank, Jörg. Sieht gut aus. Wird sich drauf gefreut!