Sollte man Spiele nach ihrer historischen Authentizität beurteilen? Wie kann man Spiele im Geschichtsunterricht einsetzen? Wie werden Wikinger und Sachsen in Assassin's Creed Valhalla dargestellt? Wie werden Nationen und Imperien im Spiel nachgebaut? Wie wird der Islam in Spielen präsentiert? Und inwieweit sollten Spiele auch aktuelle gesellschaftliche Tabus oder Konflikte thematisieren?
Das ist nur eine kleine Auswahl der Themen, die der Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele (AKGWDS) über sieben Jahre besprochen hat. 27 Aufsätze finden sich im Sammelband "Verspielte Vergangenheit", der kürzlich in der Reihe Game Studies beim vwh-Verlag für 29,80 Euro erschienen ist; alle Texte sind übrigens auf Deutsch abgedruckt.
Ich werde mich in den nächsten Wochen damit beschäftigen, einige Aufsätze vorstellen und vielleicht den einen oder anderen Autoren zum Gespräch einladen.
Einige kennt ihr schon aus meinem Podcast, wie etwa Lukas Boch, der zusammen mit Anna Klara Falke über Wikinger im modernen Brettspiel schreibt. Oder den Mittelalter-Experten Tobias Enseleit, der sich Ubisofts Assassin widmet, oder Felix Zimmermann, der u.a. über die historische Verantwortung der Entwickler und die Verwendung von Hakenkreuzen in Spielen spricht.
Bisher habe ich die Erkenntnisse der Game Studies nur sporadisch einfließen lassen, wenn sich das bei Gästen oder Erkundungen anbot. Aber so entsteht vielleicht eine Reihe, in der man konkreter auf ein Thema eingehen kann. Ach so: Ihr könnt die Einleitung sowie das Inhaltsverzeichnis kostenlos einsehen. Falls euch etwas besonders interessiert, einfach melden.
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Darf das das? Das darf das!
Besonders beim heutigen Hang hin zu mehr Maulkörben und Scheuklappen.
Ich schließe mich meinen Vorredner an. Da kommt was interessantes und sorgt für Freude.
Was mir da im Inhaltsverzeichnis in das trockene Auge springt ist:
"Nico Nolden - Zehn Thesen"
Mit Thesen fing ja schon historisch schon einiges an. Da wäre mal interessant zu erfahren, ob die Industrie überhaupt gewillt ist, da etwas zu ändern und gewisse oder diese Problematiken überhaupt auf dem Radar hat.
"Jan Eikenbusch - Selbstversuch: Wenn zwei Historiker ein Spiel machen würden..."
...um hier dann zu erfahren, wie ein Spiel aussehen würde, wenn der kommerzielle Aspekt wegfallen würde, was Darstellung angeht und der Fokus nur auf historische Korrektheit liegen würde.
Ansonsten lasse ich mich überraschen. 😀
Oha, da kündigt sich eine interessante Themenreihe an. Mich freuts.
"Falls euch etwas besonders interessiert, einfach melden."
Hab das Inhaltsverzeichnis durchstöbert. Ich finde da einige Themen reizend. Aber wenn Du es schon so direkt anbietest, mal zwei Themen, die mich spontan anspringen:
Digitale Spiele im Geschichtsunterricht
Das finde ich recht spannend, auch wenn ich schon lange nicht mehr betroffen bin, meine Jungs aber umso mehr. Ist das überhaupt möglich? Ich meine, gibt es Spiele, die geschichtliche Themen so ordentlich aufbereiten, dass Schulen sogar davon profitieren könnten. Wenn ja, warum nicht. Problem nur - wer stellt die Gerätschaften?
Authentizität again
Auch ein spannendes Thema. Manche verlangen das ja bis ins Detail. Ich sehe es da nicht so eng.
Streift ja letztlich…