Ich habe ja kürzlich die Reihe Game Studies gestartet, in der ich etwa alle zwei Wochen einen Aufsatz von Historikern, Soziologen, Philosophen oder Kulturwissenschaftlern vorstelle, die über Spiele forschen. Leider klappt es selten zeitnah mit einem passenden Podcast, aber heute gibt es ein Gespräch im Trio mit zwei Spielewissenschaftlern aus der Schweiz.
Addrich Mauch ist als Musik-Ethnologe aktiv, beschäftigt sich u.a. mit dem Verhältnis von Spiel und Sound. Adrian Demleitner hat einen Hintergrund als Software-Entwickler, Design-Forschung studiert und interessiert sich für das Visuelle im Spiel. Beide forschen innerhalb der Game Studies am Projekt CH Ludens der Uni Bern.
Dabei geht es um eine weitgehend unbekannte Schweizer Spieleindustrie von 1968 bis 2000 sowie die lokalen Spiele(r)-Milieus dieser Zeit. Wie steht es um die Game Studies in der Schweiz im europäischen Vergleich? Und welches Ziel hat CH Ludens?
Wie genau nähert man sich der digitalen Vergangenheit? Welche Schwerpunkte gibt es und hat man vielleicht schon Schätze wie etwa vergessene Spiele geborgen?
Wir sprechen u.a. über die Schweizer Bezüge zum Klassiker Rings of Medusa, das 1989 von Starbyte für den Amiga entwickelt wurde.
Schweizer Spuren finden sich auch im seitwärts scrollenden Shoot' em Up Necronom.
Das wurde 1991 von Lunatic Software designt und erschien bei Linel, ebenfalls auf dem Amiga und in der Tradition von R-Type sowie stilistisch am Aliendesign von H.R. Giger orientiert.
Außerdem geht es um die Archivierung von Kassetten und am Ende natürlich um die Lieblingsspiele von Addrich und Adrian.
Viel Spaß mit dem Podcast:
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Nachdem Wasteland ganze 5 Jahre Entwicklungszeit hatte, wurde damit in 1983 begonnen.
Zu der Zeit war die Postapokalypse quasi Tagesgespräch. Der NATO-Doppelbeschluss kam Ende 1979 und Russland marschierte in Afghanistan ein.
1983 dann kam es zur Stationierung von Pershing-II-Raketen in Deutschland (und ich denke, bei mir in der Gegend wurden sämtliche Brücken mit Sprengsätzen ausgestattet). Ein Affront außerdem, weil es zum Jahrestag der Oktoberrevolution auch eine großes Militärmanöver (Able Archer) in Deutschland gab. Ganz viele US-amerikanische Panzer im Dorf neben dem Fußballplatz. In der UdSSR gabs im September einen Fehlalarm und nur durch Glück, wurde der rote Knopf nicht gedrückt.
Und natürlich gabs dann im November im Kino The Day After.
Jo, Apokalypse war ein Ding damals. Ich glaube näher…