Ein schmächtiger Roboter steht vor einem antiken Koloss, der in Ketten gefesselt ist. Er erinnert an Prometheus, der den Menschen das verbotene Feuer brachte und von Zeus in den Kaukasus verbannt wurde. Allerdings sucht ihn hier, im Hauptmenü von The Talos Principle 2, kein Adler auf, um von seiner Leber zu fressen, sondern ein Androide mit einer kleinen Lampe, um ihn zu studieren. Oder will er ihm helfen wie einst Herkules? Und falls ja, was befreit er da?
Schon hier zeigt sich eine der großen Stärken dieses Spiels: Es weckt mit seinen monumentalen Bildern, mit dem Kontrast aus mythologisch Vertrautem und futuristisch Unbekanntem sofort die Neugier. Und das auf eine überaus elegante und ästhetisch anziehende Art. Der Spieler schlüpft in die Rolle des hoch entwickelten, aber staunenden Kindes, das vor einem uralten Geheimnis der Welt steht. Auch später fühlt man sich im Angesicht von übergroßen Statuen und brutalistischer Architektur oft wie ein Zwerg auf Sinnsuche. Aber man wird davon nicht überwältigt, sondern regelrecht angelockt, zu spielerischer Erkundung und Interaktion eingeladen.
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