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AutorenbildJörg Luibl

Trek To Yomi: Samurai in Schwarzweiß

Schon letztes Jahr konnte mich Devolver Digital immer wieder neugierig machen: Loop Hero, Inscryption und Death's Door gehörten zu den interessantesten "kleinen" Abenteuern - die beiden Letztgenannten haben es unter meine neun besten Spiele 2021 geschafft. Ob die amerikanischen Independent-Spezialisten mit ihrer Auswahl erneut so begeistern können? Mal abwarten, denn dieses Jahr ist bekanntlich unheimlich stark besetzt.


Aber seit der gestrigen Präsentation hat es Trek To Yomi in meinen Ausguck geschafft: Das Samurai-Abenteuer konnte früh mit seinem Schwarzweiß-Stil für Aufmerksamkeit sorgen - vor allem unter Freunden von Akira Kurosawa (1919-1998). Nachdem sich schon Sucker Punch in Ghost of Tsushima von der Regie des Japaners inspirieren ließ, haben sich auch die Polen von Flying Wild Hog in ihrer 2D-Präsentation an seinen Filmen (u.a. Die Sieben Samurai) orientiert. Alles wirkt sehr reduziert, man erkennt zwei Ebenen und fühlt sich ein wenig an eine Aufführung in einem Theater erinnert - jedenfalls würde man nicht sofort die Unreal Engine 4 dahinter vermuten:


Erzählerisch bedient man sich an bekannten Motiven: Ein Meister, ein Eid und die Ehre. In der Rolle des jungen Kämpfers Hiroki soll man sein Dorf gegen eine Bedrohung verteidigen, die sich als dämonischer Feind offenbart. Natürlich bleibt abzuwarten, ob die Macher von Evil West und Shadow Warrior 3 über den Stil hinaus spielmechanisch überzeugen können. Trek To Yomi wird kein komplexes Kampfsystem à la Kengo & Co mit Haltungen bieten, sondern eher schnelle Action. Trotzdem will man mehrere Waffentypen anbieten und es kann sein, dass es auch ein Kontersystem gibt.



Aber das bisher Gezeigte wirkte nicht nur stimmungsvoll, was die Inszenierung betrifft, sondern auch etwas abwechslungsreicher als ein reines Hack'n Slay, in dem man sich lediglich mit dem Katana von links nach rechts durch Feinde schlitzt: geisterhafte Erscheinungen und magisch vervollständigte Brücken sorgen für übernatürliches Flair, das sich laut Entwickler aus dem Shintoismus bedient. Dabei soll es auch um die "Kami" gehen, die Geistwesen der japanischen Mythologie. Angeblich hat sich das Team sehr um "authentische" Kultur und Geschichte bemüht.


Die kreative Leitung hat übrigens Leonard Menchiari, dessen bisherige Spielevita mit dem Remaster The Eternal Castle (2019) und RIOT: Civil Unrest (2017) eher experimentell bis gurkig als berühmt ist. Es könnte sein, dass der angestrebte Hintergrund zu schnell als Fassade verpufft und Trek To Yomi im Frühling 2022 "nur" ein intensiver Höllenritt in toller Präsentation auf PC, PlayStation und Xbox wird. Aber auch darauf hätte ich richtig Lust. Also mögen die Kami mit Hiroki sein...


(Bilder & Video: Trek To Yomi, Devolver Digital)

5 Comments


Traktor
Traktor
Mar 12, 2022

Da ich an die State of Play keine Erwartungen hatte, war ich ebenfalls positiv überrascht, dass mir zum Schluss mit Trek to Yomi doch eines der Spiele im Kopf geblieben ist. Nicht nur stimmten mir andere hierbei zu, sondern ebenfalls schön zu sehen, dass wir hier bald auch von dir mehr darüber lesen werden. Ich freue mich auf deine Erkundung und natürlich aufs selbst Spielen!

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Labrador Nelson
Labrador Nelson
Mar 10, 2022

Das macht mich schon seit der damaligen Ankündigung zumindest optisch ziemlich an. Bin auch gespannt, wie das im Detail wird.

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Bussiebaer
Bussiebaer
Mar 10, 2022

Erinnert mich etwas an Muramasa: The Demon Blade (spiele ich immer wieder gerne auf der Vita) in einem realistischeren Setting. Muss ich im Auge behalten.

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Qugart
Qugart
Mar 10, 2022

Ich habs ja schon vorher gesagt, dass ich mich da drauf freue.

Tja, Menschen mit gutem Geschmack....

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mekk
Mar 10, 2022

Mein persönliches Highlight der gestrigen State of Play. Werde ich im Auge behalten. Der Stil hat mir besonders gut gefallen.

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