Herzlich willkommen zur siebten Folge der Vertiefung "Germanische Mythologie", die in mehreren Teilen als exklusiver Podcast für Steady-Unterstützer erscheint. Im Rahmen der Veröffentlichung von God of War Ragnarök plane ich neun Folgen, um die Hintergründe zu begleiten und vielleicht ein wenig neugierig auf die alten Götter zu machen.
In der ersten Folge ging es u.a. um die heilige Zahl Neun sowie den Begriff der Germanen. Ich habe kurz die historischen Hintergründe erläutert, die auf die Vielfalt von den Kleinstämmen der Kaiserzeit über die großen Stammesverbände der Völkerwanderung bis zur Wikingerzeit hinweisen.
In der zweiten Folge habe ich einige Aspekte wie Rache, Familie und Heil vorgestellt. In der dritten und vierten Folge ging es um die Spuren, die man von Tacitus bis zur Edda hinsichtlich der Weltvorstellung finden kann. Und die führten vom Zwittergott Tuisto bis zur Irminsul der Sachsen, die wiederum beide etwas mit dem Gott Tyr zu tun haben, um den es in der fünften Folge ging. Das war einst ein mächtiger Himmels- und Kriegsgott, der ja auch in God of War Ragnarök eine prominente sowie überaus wichtige Rolle spielt. Genauso wie Freya und Freyr, das göttliche Geschwisterpaar der Wanen, das ich in der sechsten Folge vorgestellt habe.
In dieser siebten Folge geht es um einen der prominentesten Götter der germanischen Mythologie, der sich in verschiedenen Formen bis in die heutige Gegenwartskultur halten konnte: Thor, der Donnergott. Den müssten einige von euch auch ohne Edda-Lektüre ganz gut kennen. Man kann ihn ja aktuell in God of War Ragnarök als Widersacher von Kratos erleben, mit Riesenplauze und roten Haaren.
Auf jeden Fall gehört Thor zu den abenteuerlustigen sowie überaus beliebten Göttern. Und so wandert er seit über 2000 Jahren durch die Kulturgeschichte, sogar von einem Kontinent zum anderen - einmal über den Atlantik und mit neuen Geschichten im Gepäck wieder zurück.
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Hier eine kleine Literaturauswahl für alle, die in das Thema einsteigen möchten:
Die Edda, Felix Genzmer, Diederichs 1995.
Germania, Tacitus, Artemis & Winkler 1991.
Germanische Mythologie, Wolfgang Golther, Athenaion, 1895.
Lexikon der germanischen Mythologie, Rudolf Simek, Kröner 1984.
Das Reich und die Germanen, Herwig Wolfram, Siedler 1990.
Die Wikinger, Régis Boyer, Klett-Cotta, 1995.
Schönes Wochenende an Jörg und natürlich auch alle anderen hier.
Eigentlich faszinierend, dass aus verschiedenen Geschichten, Mythen, Legenden, etc., irgendwann das Bedürfnis entsteht (wie bei Snorri Sturluson?) etwas zu kanonisieren (wenn das Wort überhaupt so gebraucht werden kann), so dass aus einzelnen Punkten eine scheinbar sinnvolle und abschliessende (Götter)landkarte entsteht.
Ich hätte eine Frage Jörg: wie authentisch sind eigentlich die 9 Welten in GoW Ragnarök? Bspw Vanaheim? Gab es dazu ohnehin nur wage, oder je nach Quelle sogar unterschiedliche, Beschreibungen?
Sapperlot! - Das war mal wieder sehr erweiternd. 🤓 Die Parallelen von Thor zu Herakles / HERCVLES sah ich bis jetzt nicht. Thor hat seinen Hammer, Herakles / HERCVLES seine Keule. Beides nicht gerade die filigransten Waffen. Beide wurden eher vom "einfachen" Mann verehrt, sind eher Raufbolde, etc. ppa. - Interessant ist auch, dass damals schon Mjölnir als Widerstand gegen das Christentum getragen wurde. Das findet man heute auch noch so oft im Pagan Metal / Black Metal. Ich bedanke mich für deine Arbeit und freue mich auf den nächsten Teil. 🙂